Auch wenn die Äußerung scherzhaft und unter Gelächter gefallen sei, sei sie "problematisch, weil die Worte abgewogen werden müssen", sagte er am Freitag in Berlin. Der evangelische Theologe appellierte an eine politische Kultur, die den Respekt und die Achtung vor dem Gegenüber berücksichtige. Ebenso kritisierte er die Äußerung des SPD-Abgeordneten Johannes Kahrs, der über die AfD als einen "Haufen rechtsradikaler Arschlöcher" gesprochen hatte. Dies reduziere Menschen, warnte er.
Nahles' Äußerung wolle er aber nicht gleichsetzen mit dem, was im Wahlkampf und am Abend der Bundestagswahl zu erleben gewesen sei, sagte Bedford-Strohm. Er verurteilte das Niederbrüllen von Politikern auf Wahlkampfbühnen und die Äußerung von AfD-Spitzenkandidat Alexander Gauland, der Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ankündigte, sie "jagen" zu wollen. "Solche Worte sind Gift für unsere politische Kultur", sagte Bedford-Strohm.