Die Demonstrationen rund um den israelfeindlichen "Al-Quds-Tag" am Freitag in Berlin sind friedlich verlaufen. An der antizionistischen Al-Quds-Demonstration nahmen nach Polizeiangaben mehrere Hundert Personen teil. Parallel dazu hätten drei Gegendemonstrationen mit ebenfalls mehreren Hundert Teilnehmern stattgefunden. Die verschieden Demonstrationszüge führten am Nachmittag nacheinander über den Kurfürstendamm. Probleme mit verbotener Symbolik und Rhetorik hat es der Polizei zufolge nicht gegeben.
Auf der Kundgebung des antizionistischen Al-Quds-Marschs wurde von den Veranstaltern darauf hingewiesen, dass die Teilnehmer sich ausschließlich in deutscher Sprache unterhalten sollten. Auch alle Schriftzüge auf Bannern mussten auf Deutsch verfasst sein. Es seien mehrere zivile Beamte der Polizei im Einsatz gewesen, die Tonaufnahmen machten. Die Teilnehmer des Marsches demonstrierten mit Palästina- und Iranflaggen gegen Israel und für die Freiheit der palästinensischen Gebiete, hieß es.
Die Gegendemonstranten protestierten unter anderem mit Regenbogen- und Israelflaggen gegen Antisemitismus, für das Existenzrecht Israels sowie für Religionsfreiheit und Demokratie. Rund vierzig verschiedene Organisationen hatten dazu aufgerufen, darunter das Jüdische Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus und die Amadeu Antonio Stiftung.
"Al Quds" ist die arabische Bezeichnung für Jerusalem. Der "Al-Quds-Tag" wurde 1979 vom iranischen Revolutionsführer Ayatollah Khomeini ausgerufen und dient dazu, das Existenzrecht Israels infrage zu stellen und den arabischen Anspruch auf ganz Jerusalem zu untermauern. Er findet traditionell am Ende des muslimischen Fastenmonats Ramadan statt. Dabei wird auch in Berlin zur Zerstörung Israels aufgerufen. Hinter den Aufmärschen in Europa steckt nach Angaben der Sicherheitsbehörden die schiitische Terror-Organisation Hisbollah.