Die Kundgebungen am letzten Freitag des Fastenmonats Ramadan sollten "ein Zeichen des gegenseitigen Respekts, des friedlichen Miteinanders zwischen Muslimen und Andersgläubigen" setzen. An einer von Muslimen initiierten Demonstration gegen islamistischen Terrorismus am Samstag in Köln hatten sich nach Veranstalterangaben rund 3.000 Menschen beteiligt - deutlich weniger als erwartet. Ditib, der größte Islamverband in Deutschland, hatte eine Teilnahme abgelehnt.
Veranstalter des Friedensmarsches am Freitag sind unter anderem die Lehrerin Fereshta Ludin und Iman Andrea Reimann, Vorstandsvorsitzende des Deutschsprachigen Muslimkreises Berlin. Die Initiatoren kämen durchweg aus der Zivilgesellschaft und stünden für eine freie, plurale, offene, demokratische und friedvolle Gesellschaft ein, erklärten die Organisatoren: "Wir lehnen jegliche Art von Radikalität und Missbrauch unserer religiösen und freiheitlich-demokratischen Werte ab!"
Ludin wurde Anfang der 2000er Jahre als Kämpferin für das Kopftuch bundesweit bekannt. Sie zog bis vor das Bundesverfassungsgericht, um als Lehrerin im staatlichen Schuldienst Baden-Württembergs das Kopftuch tragen zu dürfen. Heute unterrichtet sie an der islamischen Grundschule in Berlin-Kreuzberg. Träger der Schule ist die konservativ ausgerichtete Islamische Föderation Berlin.