Studien zufolge gelinge die Integration von Flüchtlingen deutlich besser, wenn ihre Angehörigen bei ihnen seien, heißt es in dem Bericht. In Europa gebe es für Flüchtlinge aber kaum zulässige Möglichkeiten, zu den Angehörigen zu gelangen. Die Organisation forderte, legale Zugangswege für Angehörige auszubauen. Der Bericht basiert auf Interviews mit Flüchtlingen in Aufnahmeeinrichtungen im Norden Griechenlands.
Konkret werden in dem Report eine "unzureichende Umsetzung des Dublin-Verfahrens", das EU-Türkei-Flüchtlingsabkommen sowie die im März von der Bundesregierung beschlossene Aussetzung des Familiennachzugs für Geflüchtete mit subsidiärem Schutz als Ursachen für die Trennung von Familien genannt. Zudem gebe es hohe Verwaltungs-Hürden und mangelnde Informationsangebote.
Rund 44 Prozent der Syrer und 20 Prozent der Afghanen, die Anfang 2016 nach ihrer Ankunft in Griechenland für den Oxfam-Bericht befragt wurden, wollten zu ihrer Familie in anderen europäischen Ländern gelangen. Weniger als acht Prozent der in Griechenland angekommenen Flüchtlinge aus den fünf häufigsten Herkunftsländern hätten 2015 ein Visum erhalten, um zu den Angehörigen ziehen zu können.
Oxfam ist eine globale Nothilfe- und Entwicklungsorganisation und wurde 1942 in Großbritannien gegründet. Ihre Arbeit finanziert die Organisation über die Oxfam-Geschäfte, in denen rund 3.200 Ehrenamtliche gespendete Secondhand-Waren verkaufen.