Die Deutsche Seemannsmission hat am Freitag ihre jährliche Mitgliederversammlung in Breklum (Nordfriesland) beendet. Neue Präsidentin ist die Hamburger Ärztin Clara Schlaich (50).
Insgesamt verfüge die Seemannsmission bisher über einen Haushalt von rund 2,5 Millionen Euro. Davon wurden bisher 17 Auslandsstellen und sieben Stellen in der Geschäftsstelle finanziert. Viele Reedereien stünden seit Jahren selbst am Rande der Existenz und müssten deshalb die Zuschüsse kürzen, so Proske.
Auch die EKD müsse rückläufigen Kirchensteuereinnahmen vorbauen und habe deshalb ihre Zuweisungen ab 2020 von bisher 1,35 auf eine Million Euro reduziert. Dies bedeute insgesamt Mindereinnahmen von rund einer halben Million Euro. Die Arbeit der Seemannsmission sei wichtig, um den Seeleuten in aller Welt die "ersehnte Heimat auf Zeit zu geben".
Während die Geschäftsstelle bereits auf die geringeren Zuweisungen reagiert und die Stellen auf drei reduziert habe, werde für die Auslandsstationen noch nach Möglichkeiten gesucht, Stellenstreichungen zu vermeiden. "Wir sind auf der Suche nach Kooperationspartnern im Ausland", so Proske. Dabei sei an Kirchen vor Ort ebenso gedacht wie an Nicht-Regierungsorganisationen. Zum Abschluss ihrer Tagung hat die Seemannsmission turnusgemäß für sechs Jahre einen neuen Vorstand gewählt.
Die Hamburger Internistin Schlaich, ehemalige Leiterin des Hafenärztlichen Dienstes, wurde in Nachfolge von Propst i.R. Jürgen F. Bollmann zur Präsidentin gewählt. Zum Vizepräsidenten wurde Propst Frie Bräsen (53) in Nachfolge des Hamburger Journalisten Uwe Michelsen gewählt. Bräsen leitet die Propstei Altona-Blankenese im Kirchenkreis Hamburg-West/Südholstein. Die bisherige Generalsekretärin Heike Proske bleibt im Amt.