In vielen Ländern bleibe die Entwicklung unter dem Niveau, das angesichts des rasanten Bevölkerungswachstums notwendig wäre, sagte die Kanzlerin. Sie wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass bis 2050 eine Verdoppelung der Bevölkerung Afrikas zu erwarten ist. Deutlich mehr als die Hälfte der Menschen sei heute jünger als 25 Jahre.
"Wenn es in Afrika zu viel Hoffnungslosigkeit gibt, dann gibt es natürlich junge Menschen, die sagen, wir müssen uns woanders auf der Welt ein Leben suchen", sagte Merkel. Man müsse mit den afrikanischen Staaten zusammenarbeiten. Dies sei nötig, um mehr Sicherheit zu schaffen und um denen das Handwerk zu legen, die mit Menschenhandel Geschäfte machen.
Zudem wies die Kanzlerin darauf hin, dass es in der Partnerschaft mit Afrika nicht nur um die wirtschaftliche Entwicklung, sondern auch um Frieden, Stabilität und Sicherheit gehe. Nur dort, wo Sicherheit gewährleistet sei, könne überhaupt Entwicklung stattfinden, betonte Merkel.
Bei ihrem zweitägigen Treffen in Berlin beraten die wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20) bis Dienstag mit afrikanischen Regierungsvertretern über die Förderung privater Investitionen in Afrika. Grundlage ist ein sogenannter "Compact with Africa", der unter anderem Reformpartnerschaften mit den afrikanischen Staaten vorsieht. Auch Vertreter der Weltbank, des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Afrikanischen Entwicklungsbank nehmen an der Konferenz teil. Deutschland hat derzeit die Präsidentschaft der G20-Staaten inne. Die Staats- und Regierungschefs der G20-Länder treffen sich am 7. und 8. Juli in Hamburg zum Gipfel.