Besonders dramatisch sei die Situation in Äthiopien und in Kenia, erklärte der Bundespräsident. In einigen Gegenden führe das extreme Klima seit drei Jahren zum Ausfall der Ernten. "Die lange Dürreperiode hat schon viel zu viele Opfer gefordert." Im Südsudan und in Somalia hinderten gewaltsame Konflikte Bauern und Nomaden daran, ihre Felder zu bestellen oder ihr Vieh zu versorgen. Diese Menschen bräuchten Frieden und Sicherheit. Steinmeier sprach von einer unvorstellbaren Not, unter der besonders die Kinder litten.
Nach Schätzungen des UN-Kinderhilfswerk Unicef werden rund zwei Millionen Kinder am Horn von Afrika, im Südsudan, in der Tschadsee-Region und im Jemen bis Ende des Jahres lebensbedrohlich mangelernährt sein. "Eine Kombination aus brutalen Konflikten, Vertreibung, außergewöhnlich langen Dürreperioden und hohen Preisen für Lebensmittel hat dazu geführt, dass Wasser und Nahrung knapp sind", teilte Unicef mit. Krankheiten wie Cholera und Masern brächten die Kinder zusätzlich in Gefahr.
Mit seinem Spendenaufruf unterstützt Steinmeier eine Initiative von Aktion Deutschland Hilft, dem Aktionsbündnis Katastrophenhilfe, dem Bündnis Entwicklung Hilft, Gemeinsam für Afrika und weiteren Organisationen. Er wies auf die Arbeit der Organisationen unter schwierigsten Bedingungen und die staatlichen Hilfen für die Krisenregionen hin. Allerdings seien die Menschen auf weitere Spenden angewiesen, um ihre Not zu lindern.
Für Freitag ruft das Bündnis "Gemeinsam für Afrika" in Berlin zu einer Mahnwache auf. Von 12 bis 14 Uhr soll auf dem Platz des 18. März vor dem Brandenburger Tor auf die Not der Menschen aufmerksam gemacht werden, wie der Zusammenschluss aus 22 deutschen Hilfsorganisationen mitteilte. Bundespräsident Steinmeier ist Schirmherr von "Gemeinsam für Afrika".