Um auf die Hungersnot in Afrika aufmerksam zu machen, veranstaltete das Bündnis "Gemeinsam für Afrika", dem die Kindernothilfe angehört, Straßenaktionen in mehreren Deutschen Städten. Auch der Malteser Hilfsdienst weitete seine Aktivitäten aus. Es gehe um die reine Überlebenshilfe, sagte der stellvertretende Generalsekretär von Malteser International, Sid Peruvemba, in Köln. Derzeit hungerten mehr 20 Millionen Menschen in Ländern wie Somalia, Äthiopien, Kenia, dem Südsudan, dem Tschad und Nigeria. Ihre Lage werde immer dramatischer.
Ursachen für die Hungernot seien neben dem Klimawandel auch Gewalt, Verteilungsungerechtigkeiten und schlechte Regierungsführung, sagte Peruvemba. Während im Südsudan Bürgerkrieg herrsche, habe es in den vergangenen Monaten im Norden Kenias kaum geregnet. In Nigeria müssten die Menschen vor der Terrormiliz Boko Haram fliehen und könnten deshalb ihre Felder nicht bestellen.
In Berlin, Köln, Bochum, Bielefeld, München, Frankfurt am Main und Dresden gab es Veranstaltungen von "Gemeinsam für Afrika". Afrika drohe die schlimmste Hungersnot seit 30 Jahren, erklärten die 22 Bündnismitglieder, darunter Care, action medeor, die AWO, die Johanniter und Islamic Relief.
Durch die Mangelernährung sind die Menschen laut den Hilfswerken auch besonders anfällig für Krankheiten. So herrscht in Somaliland laut der Kindernothilfe eine Cholera-Epidemie. Nach offiziellen Angaben seien innerhalb von 24 Stunden 30 Menschen gestorben - darunter viele Kinder.