Ag Ghali gehört zu den Anführern der Rebellion vor fünf Jahren, bei der Islamisten den Norden Malis für ein Jahr besetzten. Im Juli 2012 hatten sie eine ähnliche Steinigung in Aguelhoc verantwortet und sich dabei auf den Koran berufen. RFI zitierte am Donnerstag einen örtlichen Würdenträger, der den Vater des gesteinigten Mannes, einen Terroristen, für die Steinigung verantwortlich machte. Die Aktion sei beispielhaft für die Schreckenstaten, mit denen Islamisten die Bevölkerung terrorisierten.
Vor einem wachsenden Einfluss von Islamisten in Mali warnte am Donnerstag auch die Gesellschaft für bedrohte Völker. Weder die UN-Präsenz noch die der Bundeswehr hätten die Gewalt beenden können, sagte ihr Sprecher, Ulrich Delius. Im Gegenteil weiteten Islamisten ihren Einfluss derzeit aus. Seit Jahresanfang seien im Zentrum und im Norden Malis 311 Menschen getötet worden.
Mit der Steinigung will ag Ghali womöglich Stärke zeigen, nachdem er im März einen Zusammenschluss mehrerer dschihadistischer Gruppen verkündet und sich selbst als Anführer ausgegeben hatte. Die Bundeswehr hat als Teil der UN-Mission (Minusma) bis zu 1.000 Soldaten in Mali stationiert, die meisten davon in Gao. Dazu kommen weitere bis zu 300 Soldaten, die Teil einer europäischen Trainingsmission sind. Minusma soll zur Stabilisierung Malis beitragen. Vor allem im Norden des Landes kommt es auch fünf Jahre nach der Besetzung Nord-Malis immer wieder zu Kämpfen mit separatistischen oder islamistischen Gruppen.