An einem Protestzug zur Urananreicherungsanlage in Gronau im Münsterland beteiligten sich mehrere Hundert Aktivisten. Vor der einzigen Uranfabrik in Deutschland forderten sie ein Verbot der Urananreicherung und der Zentrifugenforschung sowie die Vernichtung aller Atomwaffen.
Gronau liefere angereichertes Uran in Form von Brennelementen an die beiden belgischen Pannen-Atomkraftwerke Tihange und Doel, kritisierten die Veranstalter. Auch dürfe das Atommülllager in Gronau für 60.000 Tonnen Uranoxid nicht wie geplant in Betrieb gehen.
Aktionen waren unter anderem auch in Stuttgart, Chemitz, im hessischen Bruchköbel und im schwäbischen Biberach geplant. Die Friedensbewegung hatte zudem zu einer Mahnwache am Kernforschungszentrum Jülich aufgerufen. Willi van Oyen vom Frankfurter Ostermarschbüro sagte dem Evangelischen Pressedienst (epd), in diesem Jahr sei die Beteiligung etwas größer als in den Vorjahren. Ob das an den Ereignissen der vergangenen Tage liege, lasse sich noch nicht sagen, erklärte der Linken-Politiker mit Blick auf den Abwurf einer Superbombe durch die USA auf Afghanistan, den Angriff der US-Luftwaffe auf einen syrischen Stützpunkt und den mutmaßlichen Giftgaseinsatz der syrischen Armee.
Die Ostermärsche stehen unter dem Motto: "Krieg schafft keinen Frieden" und kritisieren Auslandseinsätze der Bundeswehr, etwa in Mali, und Rüstungsexporte. Bis Ostermontag sind in ganz Deutschland Demonstrationen und Mahnwachen geplant. Die Bewegung wurde vor 57 Jahren unter dem Eindruck des Ost-West-Konflikts im Kalten Krieg ins Leben gerufen.