Am vergangenen Wochenende hatte sich die Landes-SPD in Bremen für einen zusätzlichen arbeitsfreien Feiertag ausgesprochen. Als mögliche Tage werden in dem Beschluss des Landesparteitags der Reformationstag am 31. Oktober, der 8. Mai als Tag der Befreiung von der NS-Diktatur und der Internationale Frauentag am 8. März genannt. Der Feiertag "sollte möglichst breit gesellschaftlich getragen sein", heißt es darin.
Die Regierungsparteien SPD und Grüne in Niedersachsen zeigten sich grundsätzlich offen für die Einführung eines neuen gesetzlichen Feiertags im Land. "Am liebsten würden wir uns in eine norddeutsche Phalanx einreihen", sagte SPD-Landesgeschäftsführer Georg Brockmeyer dem epd: "Damit es einen Ausgleich gegenüber den südlichen Bundesländern gibt." In Niedersachsen gibt es wie in anderen norddeutschen Bundesländern bisher neun gesetzliche Feiertage. Bayern hat 13 Feiertage, Baden-Württemberg und das Saarland haben zwölf. In Deutschland ist nur der Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober bundesrechtlich als Feiertag festgelegt.
Für das Miteinander der Menschen Freiraum schaffen
Die Berliner SPD verwies auf einen Beschluss, demzufolge der 8. Mai bundesweit ein Feiertag "zum Gedenken an die Befreiung vom Nationalsozialismus und an das Ende des Zweiten Weltkrieges" werden soll. Dieser Beschluss sei an den Bundesparteitag im Juni überwiesen worden.
Die SPD Schleswig-Holstein hat in ihrem aktuellen Wahlprogramm als Ziel formuliert, dass "die Beschäftigten in Schleswig-Holstein zukünftig dauerhaft von einem zusätzlichen gesetzlichen Feiertag profitieren". Die Landespartei weist auf den 31. Oktober 2017 hin, der aus Anlass des 500. Reformationsjubiläums in allen Bundesländern einmalig gesetzlicher Feiertag ist.
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, hatte sich im Herbst ebenfalls für mindestens einen zusätzlichen bundesweiten Feiertag ausgesprochen. "Es wäre ein tolles Zeichen, wenn die Politik einmal nicht allein für die Ökonomie, sondern für das Miteinander der Menschen neuen Freiraum schaffen könnte", sagte er. Konkret verwies er auf den Reformationstag, der nur in wenigen Bundesländern alljährlich Feiertag ist, und den bundesweit außer in Sachsen als Feiertag abgeschafften Buß- und Bettag.