Die Rosen aus koloriertem Alu-Guss seien nach dem Tod des im südwestdeutschen Raum bekannten Bildhauers 2012 in Worms entdeckt worden, teilte die Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt in Wittenberg mit. Aus welchem Anlass er diese Lutherrosen geschaffen hat, ist unklar. Seine Tochter Ulrike Arnold-Nonnemacher sagte: ""Wir waren völlig überrascht und wissen bis heute nicht, zu welchem Anlass er diese Medaillons geschaffen hat."
Die Lutherrosen wurden nun an die Stiftung Luthergedenkstätten, die Stiftung Lutherhaus Eisenach und die Kirchgemeinden St. Magnus in Worms sowie St. Andreas-Nikolai-Petri und St. Annen in Eisleben verschenkt. Das hatten die Erben Nonnenmachers anlässlich des Reformationsjahres 2017 beschlossen. Die Lutherrosen könnten nun für spezielle Projekte wie Orgelsanierungen in den Gemeinden verkauft oder als besondere Präsente für Stifter und Förderer verwendet werden, hieß es.
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Die Lutherrose ist ein Symbol der evangelisch-lutherischen Kirchen. Sie war das Siegel, das Martin Luther ab 1530 für seinen Briefverkehr verwendete. Der 1914 in Stuttgart geborene Bildhauer Gustav Nonnenmacher schuf vor dem Hintergrund seiner eigenen Kriegserfahrungen in zahlreichen Städten Mahnmale aus Holz, Stein und Bronze. Als Pilot im Zweiten Weltkrieg überlebte er mehrere Abstürze. Seine Kriegserlebnisse machten ihn zum Pazifisten. In den 60er Jahren arbeitete er häufig für Kirchengemeinden. Er stellte den Christuskorpus nicht als Leidenden, sondern als Hoffnungsträger dar, hieß es.
Bekannt wurde er vor allem durch eine Aktion in Worms: Aus einer alten, abgestorbenen Lutherulme schuf Nonnenmacher ein großes Holzrelief, und nach seinem Modell wurden über 3.000 etwa vier Zentimeter große Lutherrosen geschnitzt. Sie werden in der ganzen Welt verkauft und der Erlös wird zum Wiederaufbau von zwei im Krieg zerstörten Kirchen verwendet. Seine Tochter Ulrike Arnold-Nonnenmacher vermutet, dass ihr Vater an eine Wiederholung der erfolgreichen Aktion gedacht haben könnte: "Wir Erben haben beschlossen, nunmehr im Lutherjahr 2017 diese Lutherrosen Institutionen in den Lutherstädten Eisleben, Eisenach und Wittenberg zu schenken. Wir glauben, dass der Fund so in gute Hände kommt und sinnvoll verwendet wird."