"Statt nun Verteidigungsetats hochzufahren, wäre es sinnvoller, internationale Organisationen wie die UN und die OSZE zu stärken", sagte Brahms am Donnerstagabend in Wuppertal. Deutschland sei auch von dem Ziel weit entfernt, 0,7 Prozent seines Bruttoinlandsprodukts für Entwicklungshilfe auszugeben.
Zivile Konfliktbearbeitung sollte Vorrang haben
Der geplante Anstieg des deutschen Wehretats würde einen Zuwachs von jetzt 37 Milliarden auf mehr als 60 Milliarden Euro bedeuten, sagte der EKD-Friedensbeauftragte bei einer Veranstaltung in der evangelischen Johanneskirche in Wuppertal-Elberfeld. "Das ist eindeutig die falsche Richtung."
Auch in Zeiten zunehmender Krisen, militärischer Konflikte und steigender Rüstungsausgaben müsse aus Sicht der evangelischen Kirche zivile Konfliktbearbeitung den Vorrang haben, betonte Brahms, der auch leitender Geistlicher der Bremischen Evangelischen Kirche ist. Er kritisierte Bundeswehr-Werbung unter Jugendlichen und forderte mehr Friedensbildung für junge Leute.