"Neue Formen der Ausbeutung, wie Cybersex oder Kinderpornografie im Internet, nehmen sogar zu", so Tarneden. Er forderte eine bessere internationale Zusammenarbeit von Behörden im Kampf gegen Sextourismus.
In Entwicklungs- und Schwellenländern sei die Gefahr, dass Minderjährige sich prostituieren müssten, noch immer besonders groß, weil es keinen wirksamen Schutz gebe, betonte Tarneden. Oftmals seien Jungen und Mädchen aufgrund wirtschaftlicher Not gezwungen, sich zu verkaufen. Auch in jahrelangen Fluchtsituationen steige das Risiko: "In den letzten Jahren waren die Grenzregionen zwischen Thailand und Kambodscha, Vietnam und China sowie Westafrika stark betroffen. Auch in Osteuropa und in der ehemaligen Sowjetunion sind Jugendliche dazu gezwungen, sich zu verkaufen."
Sexuell ausgebeutete Kinder und Jugendliche würden oft körperlich verletzt und misshandelt. Sie werden ungewollt schwanger und infizieren sich mit Geschlechtskrankheiten und HIV, sagte der Sprecher auf. Durch die Abhängigkeit von Zuhältern und die Verfolgung durch Polizei und Behörden lebten sie in Illegalität und Angst und sähen oft keinen anderen Ausweg, als sich mit Drogen zu betäuben.