"Gerade beim Blick auf die Weltlage insgesamt ist das alles andere als selbstverständlich", sagte Scholz am Montagabend bei einem Treffen mit dem Interreligiösen Forum. Gleiches gelte auch für das Verhältnis der Religionsgemeinschaften zum Staat. Auch wenn der Staat religiös neutral sei, setze er auf die Mitarbeit der Religionsgemeinschaften. Sie hätten eine wichtige Rolle im Sozialen, in Bildung und Erziehung und in der öffentlichen Meinungsbildung.
Die evangelische Bischöfin Kirsten Fehrs, derzeit Vorsitzende im Interreligiösen Forum, betonte, dass in den vergangenen Jahren viele Institutionen gewachsen seien, die zum guten Miteinander beitragen. Hamburg gelte bundesweit als Vorbild im Interreligiösen Dialog. Dazu würden auch die Akademie der Weltreligionen, die Staatsverträge und die enge Zusammenarbeit beim Religionsunterricht beitragen. Fehrs: "Nur im friedlichen Dialog, in Begegnungen und mit Argumenten können Probleme gelöst und Vorurteile abgebaut werden."
Teilnehmer des Treffens waren unter anderem Landesrabbiner Shlomo Bistritzky von der Jüdischen Gemeinde, Mustafa Yoldas, Ayatollah Reza Ramezani und Burhan Dag vom Rat der Islamischen Gemeinschaften (Schura) sowie Vertreter des katholischen Erzbistums, der Alevitischen, der Buddhistischen, der Hindu- und der Bahà'i-Gemeinde. Das Interreligiöse Forum Hamburg wurde im Jahr 2000 gegründet. In ihm sind alle großen Religionsgemeinschaften vertreten.