Trotz der Waffenruhe hätten die UN und ihre Partner im Januar nur an 40.000 Männer, Frauen und Kinder Hilfsgüter verteilen können, erklärte de Mistura am Dienstag in Genf. Laut Plan hätten im Januar mehr als 910.000 bedürftige Menschen in dem Bürgerkriegsland erreicht werden sollen.
Nach Angaben des UN-Sondergesandten für Syrien wurde im Januar nur ein Hilfskonvoi genehmigt, die Vereinten Nationen hatten 21 Konvois beantragt. UN-Funktionäre werfen vor allem dem Assad-Regime vor, die Lieferungen zu blockieren. Aber auch Rebellen ließen Konvois mit Lebensmitteln, Wasser und Medikamenten nicht passieren. Das Abschnüren der Menschen von Hilfe sei eine Kriegstaktik.
Insgesamt sind in dem Bürgerkriegsland 13,5 Millionen Menschen laut UN auf humanitäre Unterstützung angewiesen. Russland und die Türkei hatten Ende Dezember die Waffenruhe auf den Weg gebracht und stehen dafür als Garantiemächte ein. Der UN-Sicherheitsrat unterstützt das Abkommen. Ausgenommen sind Terrormilizen wie der "Islamische Staat". Russland unterstützt Assad; die Türkei ist mit Rebellengruppen verbündet.
Ab dem 20. Februar sollen neue Gespräche über eine politische Lösung des Konflikts unter UN-Schirmherrschaft in Genf stattfinden. Seit Beginn der Gewalt 2011 starben Hunderttausende Menschen. Millionen sind auf der Flucht.