Allein 89 Ausstellungsstücke stammten aus dem Lutherhaus in Wittenberg, das nach einem halben Jahr andauernden Renovierungsarbeiten am 4. März wieder seine Pforten öffnen wird, wie ein Sprecher der Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt am Mittwoch in Wittenberg sagte. Die Exponate waren erstmals außerhalb von Wittenberg und Eisleben zu sehen.
Mehrere Kisten mit den wertvollen Ausstellungsstücken wurden am Mittwoch in Wittenberg in Gegenwart von Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) geöffnet. Dabei wurden unter anderem der zum Unesco-Weltdokumentenerbe gehörende Lutherbrief an Kaiser Karl V. und mehrere Gemälde wieder in Empfang genommen. Sie könnten nun rechtzeitig an ihren alten Platz zurückkehren, bis das Lutherhaus im März in neuen Farben und neuem Licht wiedereröffnet wird, so der Sprecher.
Die ausgeliehenen Exponate, darunter auch Luthers Kutte, Luthers Bierkrug und die Lutherkanzel aus der Andreaskirche in Eisleben, waren in den Luther-Ausstellungen "Here I stand" in den USA zu sehen. Rund 195.000 Menschen informierten sich in Atlanta, Minneapolis und New York über Martin Luther und die Reformation. Im Minneapolis Institute of Art soll die Nachfrage so groß gewesen sein, dass das Museum erstmals in seiner Geschichte auch montags öffnete. Der Versicherungswert der Stücke lag den Angaben zufolge bei mehr als 55 Millionen Euro.
Die Exponate werden nun für die nationale Sonderausstellung zum Reformationsjubiläum "Luther! 95 Menschen - 95 Schätze" im Augusteum in Wittenberg vorbereitet. Die Ausstellung, die vom 13. Mai bis 5. November zu sehen sein wird, soll anhand von Gemälden, Handschriften und persönlichen Besitztümern Luthers ein Bild der Zeit der Reformation entstehen lassen.