Gerade in Zeiten, in denen die Gefahr steige, sich spalten zu lassen, sei die christliche Botschaft des Füreinander-Daseins wichtig, sagte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm. CDU-Generalsekretär Peter Tauber ergänzte, man müsse in Zeiten des Rechtspopulismus Werte, die das Zusammenleben in Deutschland prägen, hochhalten. Das "C" der Christlich Demokratischen Union sei für die Partei Verpflichtung.
An dem Treffen am Dienstagabend nahmen aufseiten der CDU neben Tauber unter anderem Parteichefin und Bundeskanzlerin Angela Merkel, Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen, Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble, Kanzleramtschef Peter Altmaier und Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff teil. Als Vertreter der EKD saßen unter anderem der Berliner Bischof Markus Dröge, die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs und der Bevollmächtigte in Berlin, Martin Dutzmann, mit am Tisch.
Thema sei auch das 500. Reformationsjubiläum in diesem Jahr gewesen, hieß es in einer am Mittwoch veröffentlichten gemeinsamen Stellungnahme von EKD und CDU am Mittwoch. Beide unterstrichen, es sei eine wichtige Gelegenheit, stärker über die Botschaft des Evangeliums und die Wichtigkeit des Glaubens für die Gesellschaft zu sprechen. Weitere Themen waren den Angaben zufolge der G-20-Gipfel in Hamburg und die Integration. Für die kommenden Jahre bleibe die Integration der Flüchtlinge mit Bleiberecht eine zentrale Aufgabe, hieß es.
Bedford-Strohm forderte nach dem Treffen bessere Bleibechancen für gut integrierte Flüchtlinge. "Wir sind als Kirchen nicht grundsätzlich gegen Rückführungen auf der Basis fairer Verfahren", erklärte er am Mittwoch auf seiner Facebook-Seite. "Faktisch haben die Verfahren aber in den letzten Jahren so lange gedauert, dass Menschen sich hier inzwischen erfolgreich integriert haben und hier auch gebraucht werden. Man sollte rechtliche Möglichkeiten finden, um hier Flexibilität zu zeigen und ihnen Bleibeperspektiven zu eröffnen", erklärte Bedford-Strohm.
Er habe wie in anderen Gesprächen mit politischen Parteien die Bedrängnis von Menschen angesprochen, "von denen ich in diesen Tagen viele Briefe bekomme: Menschen, die sich ehrenamtlich für Flüchtlinge engagiert haben, alles getan haben, um sie zu integrieren und damit auch sehr erfolgreich waren und nun vor der Gefahr stehen, dass ihre hoch integrierten Schützlinge kurzfristig abgeschoben werden sollen", fügte der Repräsentant von rund 22 Millionen evangelischen Christen in Deutschland hinzu.