Gottesdienst wie zu Luthers Zeiten

Das Projekt: "Gottesdienst wie zu Luthers Zeiten" betrifft Musik und die Anteile des Deutschen und des Lateinischen im Gottesdienst. Wie es abgelaufen sein könnte, soll am 9. Februar 2017 ein Festgottesdienst als Konzert im Bremer Dom zeigen.
Foto: epd-bild / Jens Schulze
Das Projekt: "Gottesdienst wie zu Luthers Zeiten" betrifft Musik und die Anteile des Deutschen und des Lateinischen im Gottesdienst. Wie es abgelaufen sein könnte, soll am 9. Februar 2017 ein Festgottesdienst als Konzert im Bremer Dom zeigen.
Gottesdienst wie zu Luthers Zeiten
Der Freiburger Musikwissenschaftler Konrad Küster will im Bremer Dom in zentralen Elementen einen Gottesdienst rekonstruieren, wie ihn der Reformator Martin Luther (1483-1546) einst gestaltet hat.

"Die Vorstellung, die die Nachwelt von Luthers Gottesdienst entwickelt hat, widersprechen in zentralen Punkten dem historisch Belegbaren", sagte Küster. Das betreffe die Musik und die Anteile des Deutschen und des Lateinischen im Gottesdienst. Wie es abgelaufen sein könnte, soll am 9. Februar 2017 ein Festgottesdienst als Konzert im Dom zeigen.

Zwar habe Luther eine weitreichende Liedkultur begründet, räumte der Freiburger Professor ein. "Zu einem Gemeindelied, wie es uns vertraut ist, entwickelte sie sich aber erst viel später." Ferner habe Luther mit Lesungen, Gebeten und vor allem der Predigt wichtige Anteile des Gottesdienstes auf Deutsch gefasst. "Doch daneben hatte das Lateinische nach wie vor eine tragende Funktion. Und fast alles in Luthers Gottesdienst, auch die Gebete, wurde gesungen. Nur die Predigt war davon ausgenommen."

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Diese neuesten Forschungsergebnisse zu Luthers Gottesdienst sollen nun erlebbar gemacht werden. "Nur die Predigt und die Austeilung des Abendmahls entfallen", ergänzte Küster. 1545 seien zentrale theologische und musikalische Publikationen erschienen, von denen diese Rekonstruktion ausgehen könne. Küster arbeitet dabei mit dem Ensemble "Weser-Renaissance" zusammen, das der Bremer Musikprofessor Manfred Cordes leitet. Es sei eines der führenden Ensembles im Umgang mit Musik des 16. und 17. Jahrhunderts, hieß es.

Am 31. Oktober 1517 hatte Luther seine 95 Thesen gegen die Missstände der Kirche seiner Zeit veröffentlicht. Er leitete damit die Kirchenreformation und die spätere Gründung der evangelischen Kirche ein. Anlässlich des 500. Jahrestages des Thesenanschlages sind bis Ende Oktober bundesweit zahlreiche Veranstaltungen zum Reformationsjubiläum geplant.