Diakonie kritisiert Armuts- und Reichtumsbericht
Die Diakonie hat der Bundesregierung Schönfärberei im Armuts- und Reichtumsbericht vorgeworfen. "Die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Bericht tauchen nur sehr verdeckt auf", kritisierte der evangelischen Sozialverband anlässlich einer Expertenanhörung am Dienstag in Berlin. Die Befunde zu Kinderarmut, Wohnungsnot und Benachteiligung aufgrund des Geschlechts würden darin nicht systematisch aufgearbeitet.
Die Diakonie forderte einen unabhängigen Sachverständigenrat aus Betroffenen, Sozialpartnern, Wissenschaft und Verbänden, der die Armutsentwicklung in Deutschland begutachten und der Bundesregierung wesentliche wirtschaftliche Empfehlungen geben solle. Dadurch werde der Armuts- und Reichtumsbericht "mit der Expertise zu versehen, die für das Thema angemessen ist", betonte der Verband.
Arbeitslosigkeit und Sozialleistungsbezug hätten zwar abgenommen, "aber die relative Armut hat in den letzten Jahren zugenommen. Die reichsten Haushalte haben einen immer größeren Anteil am Gesamteinkommen, das in Deutschland erwirtschaftet wird. Die ärmsten Haushalte bekommen immer weniger ab", sagte Diakonievorstand Maria Loheide.
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