Bombenpläne eines Zwölfjährigen beunruhigen Sicherheitsbehörden

Bombenpläne eines Zwölfjährigen beunruhigen Sicherheitsbehörden
Der Junge soll in Ludwigshafen zweimal einen Bombenanschlag versucht haben.

Die Anschlagspläne eines Zwölfjährigen in Ludwigshafen zeigen nach Auffassung des Vorsitzenden der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Oliver Malchow, eine neue Dimension der Skrupellosigkeit der Terrororganisation "Islamischer Staat". "Dass die Terrormiliz IS Kinder rekrutiert, ist erschreckend, aber nicht überraschend", sagte Malchow der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstagsausgabe).

Der Junge soll in Ludwigshafen zweimal einen Bombenanschlag versucht haben. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Frankenthal hat er eine selbst gebaute Nagelbombe am 26. November auf dem Weihnachtsmarkt und nochmals am 5. Dezember am Rathauscenter deponiert. Der aus Ludwigshafen stammende Junge hat den Angaben zufolge die deutsche und die irakische Staatsbürgerschaft. 



"Dem IS ist es völlig egal, wen er in den Tod schickt", unterstrich Malchow. Junge Männer, Kinder und Jugendliche seien für die IS-Propaganda besonders empfänglich. Für die Fahnder stelle sich das Problem, junge radikalisierte Täter zu erkennen. "Bei solch einem Jungen ist das ganz schwierig: Der sitzt in seinem Kinderzimmer vor dem Rechner und hat Kontakt mit den Islamisten", sagte Malchow. Deshalb müsse die Suche nach potenziellen Tätern im Internet intensiviert werden. 

Malchow wies darauf hin, dass auch Kinder bei entsprechender Gefährlichkeit in geschlossenen Jugendeinrichtungen untergebracht und damit aus dem Verkehr gezogen werden könnten. Nach Ansicht des Gewerkschaftschefs ist die Gefährdungslage in Deutschland weiter "konkret und hoch". Bisher hätten die deutschen Sicherheitsbehörden aufgrund eines hohen Fahndungs- und Verfolgungsdrucks größere Anschläge verhindern können.