Interreligiöse Mahnwache vor dem Berliner Dom

Interreligiöse Mahnwache vor dem Berliner Dom
Etwa 200 Menschen haben am Samstag vor dem Berliner Dom gemeinsam mit syrischen Flüchtlingen eine interreligiöse Mahnwache für Frieden in Syrien abgehalten. Bei der gemeinsamen Aktion mit Vertretern von Christen, Muslimen und Juden wurde ein Ende des Krieges in dem Land und Solidarität mit den Bewohnern Aleppos gefordert. Flüchtlinge hielten Schilder mit "Stand with Aleppo" hoch, auf anderen wurden der russische Präsident Wladimir Putin und der syrische Diktator Baschar al-Assad als "Killer" der syrischen Bevölkerung bezeichnet. Ein großes Banner warb "Für ein weltoffenes und tolerantes Berlin".

Man müsse den Entrechteten und Geflüchteten eine Stimme geben, sagte der Vorsitzende des Zentralrates der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek. "Wir sind mit euch als Muslime, Christen und Juden." Unter den Teilnehmern waren auch der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Markus Dröge, Rabbiner Walter Homolka vom Abraham-Geiger-Kolleg, Weihbischof Matthias Heinrich vom Erzbistum Berlin und Pfarrer Murat Üzel von der syrisch-orthodoxen Kirche.

"Wir kommen da nicht mehr raus aus der Mitschuld der Weltgemeinschaft, die nicht in der Lage ist, Menschenleben zu retten", sagte Bischof Markus Dröge. "Aber wir dürfen uns nicht abfinden mit dem unsäglichen Leid der Menschen. Deshalb sind wir heute hier zu dieser Mahnwache versammelt." Es gehe darum zu zeigen, dass alle Religionen, die Gott wirklich dienen, für den Frieden einstehen.


Der Glaube sei "nicht die Ursache für Krieg und Gewalt", betonte die Initiatorin der Aktion, die Berliner Generalsuperintendentin Ulrike Trautwein. Die Mahnwache wolle ein "deutliches religiöses und politisches Signal" von Kirchen, Synagogen und Moscheen setzen, sich für Frieden und Menschenrechte und gegen Gewalt auch in Syrien einzusetzen.