Frauen fordern mehr Schutzräume vor häuslicher Gewalt

Frauen fordern mehr Schutzräume vor häuslicher Gewalt
Mit zahlreichen Veranstaltungen ist am Freitag bundesweit der Internationale Gedenktag gegen Gewalt an Frauen begangen worden.

Die Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes machte vor dem Brandenburger Tor in Berlin auf den Mangel an Frauenhäusern in Deutschland aufmerksam. "Wir brauchen genügend Zufluchtsorte sowie eine einheitliche und flächendeckende Finanzierung von Frauenhäusern", betonte Maja Wegener, Fachbereichsleiterin von Terre des Femmes.

Der 25. November ist seit 1999 als Internationaler Gedenktag gegen Gewalt an Frauen von den Vereinten Nationen anerkannt. In diesem Jahr stand der Aktionstag unter dem Motto "Tür auf - Schutzräume für alle gewaltbetroffenen Frauen".

Nach Angaben von Terre des Femmes ist bundesweit jede vierte Frau von häuslicher Gewalt betroffen. Zudem seien 82 Prozent der Opfer von Gewalt in Partnerschaften weiblich. Damit sei häusliche Gewalt die alltäglichste Menschenrechtsverletzung in Deutschland, hieß es. Wollten Betroffene in Frauenhäuser oder Zufluchtswohnungen fliehen, müssten sie oft wegen fehlendem Platz abgewiesen werden. Zwar finden jährlich rund 30.000 Frauen und Kinder in Frauenhäuser oder Zufluchtswohnungen Schutz. Dennoch habe es zuletzt für mindestens 9.000 Frauen pro Jahr keinen Zufluchtsort gegeben.



Aktuell stehen den Angaben zufolge in Deutschland in knapp 400 Frauenhäusern und Zufluchtswohnungen 6.800 Plätze für von Gewalt betroffene Frauen und deren Kinder zur Verfügung. Die Frauenrechtsorganisation sprach von einem "untragbaren Zustand". Jede schutzsuchende Frau müsse unabhängig von Alter, Herkunft, Behinderung, psychischen Problemen, Einkommen, Aufenthaltsstatus oder Sprachkenntnissen in Deutschland einen Ort der Zuflucht finden, forderte Terre des Femmes.

Die Frauenrechtsorganisation sprach sich zudem dafür aus, Migrantinnen, die Opfer häuslicher Gewalt sind, ein von der Ehedauer unabhängiges Aufenthaltsrecht zu gewähren. Zudem müssten Frauenhäuser und Zufluchtswohnungen barrierefrei ausgestattet sein. Auch kostenlose Sprach- und Dolmetscherleistungen sollten angeboten werden.