Bedford-Strohm: Sprachlosigkeit in Nahost deprimierend
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm, hat die Sprachlosigkeit zwischen Israelis und Palästinensern kritisiert.
Es sei unglaublich und deprimierend, dass die beiden Konfliktparteien nicht miteinander kommunizieren, sagte Bedford-Strohm laut einer Mitteilung des Weltkirchenrates vom Freitag in Genf.
Bedford-Strohm wies auf einem ökumenischen Forum zu Friedensschaffung am Vorabend darauf hin, dass er das Fehlen einer Kommunikation im Nahostkonflikt selbst bei seiner jüngsten Reise ins Heilige Land erlebt habe. Der Friedensprozess zwischen den politischen Führungen der Israelis und der Palästinenser liegt seit langem auf Eis.
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Bedford-Strohm hob hervor, dass die christlichen Kirchen weltweit die stärksten Gruppen der Zivilgesellschaft seien. Aufgrund ihrer Stärke seien sie ideal geeignet, sich für Frieden und die Lösung bewaffneter Konflikten einzusetzen. Zudem seien sie aufgrund ihrer weltweiten Vernetzung gut für diese Aufgabe gerüstet. Kirchen hätten eine gemeinsame Stimme und eine gemeinsame Motivation.
Kirchen sollten neben der Kommunikation auch das Gebet für die friedliche Beilegung von Konflikten nicht vernachlässigen, sagte der bayerische Landesbischof. Die Kirchen hätten eine Verantwortung für die Schaffung von Frieden. Der Ökumenische Rat der Kirchen mit knapp 350 Mitgliedskirchen setzt sich seit Jahren für eine friedliche Überwindung des Nahostkonflikts ein.