Der Präses mahnte die Handlungsfähigkeit des Staates an. Die anstehenden Aufgaben in den Bundesländern und im Bund seien "riesig". Auch auf die beiden großen christlichen Kirchen kommt nach seiner Einschätzung viel Arbeit zur Sicherung des Zusammenhalts in der Gesellschaft zu.
Der Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki rief die Christen dazu auf, an der Gestaltung von Politik und Gesellschaft mitzuwirken. "Wir müssen dazu beitragen, dass die Spaltung zwischen denen, die auf der Sonnenseite des Lebens stehen, und denen, die im Schatten sind, nicht größer wird", sagte Woelki in einem ökumenischen Gottesdienst am zweiten Tag des Bürgerfestes zum NRW-Geburtstag. Als wichtige Themen nannte er Alters- und Kinderarmut, Bildungsgerechtigkeit und die Integration von Flüchtlingen.
Die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) lobte das vielfältige Engagement der beiden großen christlichen Kirchen im Lande. "Ich erlebe Kirche als unglaublich konstruktiv und als tollen Partner", sagte sie auf dem "Roten Sofa" auf der Kirchenbühne. Sie freue sich besonders darüber, dass die Kirchen bei der Wertediskussion eine wichtige Rolle übernähmen.
Das Land Nordrhein-Westfalen und die Landeshauptstadt Düsseldorf feierten von Freitag bis Sonntag ihren 70. Geburtstag mit einem großen Bürgerfest. Bereits am Dienstagabend hatte NRW mit einem Festakt an die Gründung des Bundeslandes am 23. August 1946 durch die britische Militärregierung erinnert.