Das Schiff könne ab September 300 Menschen aufnehmen und versorgen, teilte "Save the Children" am Donnerstag in Berlin mit. Das Rettungsschiff starte vom sizilianischen Hafen Augusta aus. An Bord sollen unter anderem Kinderschutz- und Gesundheitsexperten sein. Das genaue Einsatzgebiet werde von der italienischen Küstenwache vorgeben, die die Einsätze koordiniert.
Zugleich beklagte das Hilfswerk Lücken im Rettungssystem. Die europäischen Staaten müssten Italien dringend mehr bei der Seenotrettung unterstützen. "Menschen zu retten sollte die allererste Priorität haben, nicht Grenzkontrollen", sagte die Geschäftsführerin von "Save the Children International", Helle Thorning-Schmidt.
Laut den Vereinten Nationen kamen in der vergangenen Woche über 2.000 Flüchtlinge in Italien an, darunter 300 unbegleitete oder von ihren Eltern getrennte Kinder. Die Lage der Kinder werde immer dramatischer, erklärte "Save the Children". 90 Prozent der Jungen und Mädchen, die es auf dem Seeweg schafften, kämen ohne Begleitung von Angehörigen an.
Laut der Internationalen Organisation für Migration kamen in diesem Jahr bis Anfang August über 3.000 Menschen bei ihrer Flucht übers Mittelmeer ums Leben. Im vergangenen Jahr waren es im gleichen Zeitraum knapp 2.000 Tote.