Sie sei "eine der wesentlichsten Wurzeln für unsere Kultur", sagte der Katholik am Dienstagabend in Wittenberg. Der Sozialstaat, das Bildungswesen und letztlich auch das Wertesystem in ganz Europa seien aus den fundamentalen Neuerungen der Reformation hervorgegangen.
Protestanten sollten daher selbstbewusst auf diese kulturhistorischen Errungenschaften blicken, sagte Haseloff weiter. Dies gelte umso mehr angesichts der Herausforderungen durch Migration und "im globalen Geschehen der Diskussionen der Kulturen untereinander". Das Reformationsjubiläum 2017 solle genutzt werden, um den Menschen ihre "Geschichte aufzuschließen", sagte der Ministerpräsident.
Mit dem Begriff Reformation wird die kirchliche Erneuerungsbewegung bezeichnet, die im 16. Jahrhundert in Deutschland begann und Europa grundlegend veränderte. Den Anfang der Reformation markiert der Thesenanschlag des damaligen Augustinermönchs Martin Luther (1483-1546) an die Tür der Wittenberger Schlosskirche am 31. Oktober 1517.