Zu besonderen Präsentationen laden das Deutsche Historische Museum in Berlin, das Augusteum in Wittenberg und die Wartburg in Eisenach ein, wie Barbara Wolf vom Deutschen Historischen Museums am Dienstag ankündigte. Die Ausstellungen bauten aufeinander auf und zeichneten "in ihrer Gesamtheit ein vielschichtiges Bild von Luther und der Reformation", fügte sie hinzu.
Der legendäre Anschlag der 95 Thesen des damaligen Mönchs Martin Luther (1483-1546) an der Wittenberger Schlosskirche am 31. Oktober 1517 gilt als Ausgangspunkt der Reformation, dem Beginn der kirchlichen Erneuerungsbewegung im 16. Jahrhundert.
Bereits im April 2017 eröffnet die Schau "Der Luthereffekt" des Deutschen Historischen Museums im Berliner Martin-Gropius-Bau, die sich mit den weltweiten Auswirkungen der Reformation bis in die heutige Zeit hinein befasst. Mit einem Blick weit über Europa hinaus steht die Frage im Mittelpunkt, welche Spuren der Protestantismus hinterließ und wie verschiedene Kulturen die evangelische Lehre annahmen.
Die Wirkung der Reformation auf die Deutschen ist Thema der Schau auf der Wartburg, die Anfang Mai 2017 eröffnet. Dort soll etwa dargestellt werden, wie in jeder Epoche ein eigenes Lutherbild geprägt wurde.
Ab Mitte Mai lädt die Schau "Luther! 95 Schätze - 95 Menschen" nach Wittenberg ein. Besucher sollen sich anhand ausgewählter Exponate auf die Spuren Luthers begeben können, außerdem werden 95 Menschen vorgestellt, die eine besondere Beziehung zum Reformator hatten - vom Kirchenlieddichter Paul Gerhardt (1607-1676) bis hin zum US-amerikanischen Bürgerrechtler Martin Luther King (1929-1968).
Die Nationalen Sonderausstellungen stehen unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Joachim Gauck und gelten als ein Schwerpunkt des staatlichen Beitrages zum Reformationsjubiläum. Eine vierte Schau mit dem Titel "Luther und die Fürsten" wurde bereits 2015 in Torgau gezeigt.