Lutheraner: Reformationsfeier mit Papst zeigt Konfliktbewältigung

Lutheraner: Reformationsfeier mit Papst zeigt Konfliktbewältigung
Der Generalsekretär des Lutherischen Weltbundes (LWB), Martin Junge, sieht in der geplanten Feier mit dem Papst zum 500. Reformationsjubiläum ein gutes Beispiel für die Bewältigung von Konflikten.

In einer Welt, die "durch Gewalt und Kriege verwundet ist", erzähle das Treffen zwischen den Konfessionen auf höchster Ebene "die Geschichte von überwundenen Konflikten", erklärte Junge am Montag in Genf. Am 31. Oktober wollen der Lutherische Weltbund und Papst Franziskus im schwedischen Lund zusammen Gottesdienst feiern und an die Reformation erinnern.

Diese "lutherisch-katholische Feier des Reformationsgedenkens" biete eine wunderbare Möglichkeit, "unsere gemeinsame Hoffnung in Christus auszudrücken", sagte Junge. In einer Welt, "in der viele Gespräche abgebrochen" würden, bezeuge die Zusammenkunft "den hohen Stellenwert des Dialogs".

Eintrittskarten ab Anfang September

Junge gab zudem Einzelheiten zu den zwei Teilen der Feier bekannt: Am frühen Nachmittag werden Papst Franziskus, LWB-Präsident Bischof Munib A. Younan, Junge sowie Spitzenvertreter aus der Schwedischen Kirche und des katholischen Bistums in Stockholm vor geladenen Gästen im Dom von Lund einen Gottesdienst zelebrieren. Er steht unter dem Motto "Vom Konflikt zur Gemeinschaft - Verbunden in Hoffnung".

Dieser wird in die Arena des benachbarten Malmö übertragen. Nach dem Gottesdienst werden die Gottesdienstteilnehmer, darunter auch Papst Franziskus, in das Stadion fahren. Dort soll "das Bekenntnis zum gemeinsamen Zeugnis und Dienst von Katholiken und Lutheranern in aller Welt" im Mittelpunkt stehen.

In die Arena passen bis zu 10.000 Menschen, Eintrittskarten für umgerechnet 13 Euro soll es ab Anfang September geben. Zudem sollen Gottesdienst und die Stadion-Veranstaltung per Livestream im Internet übertragen werden. Junge rief evangelische und katholische Gemeinde in aller Welt dazu auf, sich die Übertragung zusammen anzuschauen.



Der Veranstaltungsort Lund wurde gewählt, weil dort vor fast 70 Jahren, im Jahr 1947, der Lutherische Weltbund gegründet wurde. Die gemeinsame Feier des mehr als 72 Millionen Christen in 98 Ländern repräsentierenden Lutherischen Weltbundes und der römisch-katholischen Kirche mit weltweit rund 1,3 Milliarden Mitgliedern soll die Bedeutung des seit 50 Jahre bestehenden ökumenischen Dialogs zwischen Katholiken und Lutheranern hervorheben.