Foto: epd-bild/Rolf Zöllner
Bischof Dröge warnt vor Gewalt im Namen der Religionen
"Zu oft haben wir in den vergangenen Monaten und Jahren erlebt, wie Menschen sich in verblendetem Wahn bekehrt haben, angeblich im Dienste einer größeren Sache, und dann zu den Waffen gegriffen haben und zu Terroristen geworden sind", sagte Dröge am Sonntag im Berliner Dom.
Der Berliner Bischof Markus Dröge hat davor gewarnt, Religion zur Rechtfertigung von Gewalt zu missbrauchen. "Wo Menschen behaupten, sie übten Gewalt im Dienste einer höheren Macht aus, da stellen sie sich gegen Gott", sagte der evangelische Bischof am Sonntag im Berliner Dom. "Sie machen sich selbst zu dem, was sie anderen vorwerfen: zu Ungläubigen."
"Zu oft haben wir in den vergangenen Monaten und Jahren erlebt, wie Menschen sich in verblendetem Wahn bekehrt haben, angeblich im Dienste einer größeren Sache, und dann zu den Waffen gegriffen haben und zu Terroristen geworden sind", sagte Dröge laut Predigtmanuskript. Das verbreite Angst und stelle inzwischen die Religionen, die sich auf Bekehrungserlebnisse berufen, unter Generalverdacht.
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Bekehrung im christlichen Sinne bedeute jedoch vielmehr, sich selbst infrage zu stellen, erläuterte Dröge anhand der biblischen Geschichte über den Apostel Paulus. Paulus sei vom Verfolger der Christen zu einem Nachfolger Christi geworden, sagte Dröge: "Gott will, dass Menschen, die andere verfolgen, anders werden. Bekehrt und neu. Bekehrt zur Menschenliebe, zur Versöhnung, zum Frieden."