Zum Abschluss wurde der Sarg des mit 88 Jahren gestorbenen Kirchenoberhaupts am Samstagvormittag in Rom vom Platz vor der Kathedrale zurück in den Petersdom getragen. Als die Träger den Sarg anhoben, brandete zu Ehren des Verstorbenen Applaus auf. Bis zum Ende der Messe hatten sich laut Vatikan rund 250.000 Menschen bei frühlingshaften Temperaturen über 20 Grad Celsius und Sonnenschein unter freiem Himmel versammelt.
Vom Vatikan aus wird der Leichnam in einem Auto durch die Stadt zur Basilika Santa Maria Maggiore im Zentrum Roms gefahren, wo Franziskus auf eigenen Wunsch in einem schlichten Grab seine letzte Ruhe finden wird. Seine Vorgänger in der jüngeren Geschichte waren im Petersdom beigesetzt worden.
Rechts neben dem Altar haben Staats- und Regierungschefs sowie Monarchen aus aller Welt Platz genommen, um Franziskus die letzte Ehre zu erweisen.
Unter anderem trat Präsident Wolodymyr Selenskyj kurz vor Beginn der Messe vor den Petersdom. Auch US-Präsident Donald Trump reiste zusammen mit seiner Frau Melania nach Rom. Die deutsche Delegation führt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier an.
Kardinal Giovanni Battista Re hat in seiner Trauerpredigt die Nähe von Papst Franziskus zu den Menschen in den Mittelpunkt gestellt. "Er war ein Papst, der mitten unter den Menschen war und für alle ein offenes Herz hatte", sagte er am Samstag bei der Totenmesse zu Ehren des mit 88 Jahren gestorbenen Kirchenoberhaupts auf dem Petersplatz in Rom. Unzählig seien seine Gesten und Ermahnungen zugunsten von Flüchtlingen und Vertriebenen. Auch in seinem Einsatz für die Armen sei Franziskus unermüdlich gewesen.
Kardinal Re erinnerte in seiner Predigt vor rund 200.000 Gläubigen und Staatsgästen aus aller Welt an die erste Reise von Franziskus als Papst nach dessen Wahl 2013. Es sei bezeichnend, dass er nach Lampedusa gereist sei, der italienischen Insel, die mit Tausenden im Meer ertrunkenen Menschen zum Symbol für das Drama von Flucht und Migration geworden sei.
Franziskus sei sehr spontan gewesen und habe eine ungezwungene Art gehabt, sich allen zuzuwenden, auch den Menschen, die der Kirche fernstanden, sagte Kardinal Re zur Wesensart des gebürtigen Argentiniers, der am Ostermontag an den Folgen eines Schlaganfalls gestorben war. Angesichts der vielen Kriege, die in den Jahren seines Pontifikats tobten, mit ihren unzähligen Toten und ihrer unermesslichen Zerstörung habe er unaufhörlich seine Stimme erhoben, um Frieden zu erbitten und zur Vernunft aufzurufen.
Zehntausende Menschen fanden sich zu der Trauerfeier auf dem überfüllten Petersplatz und der angrenzenden Via della Conciliazione ein, die bis zur Engelsburg führt. Nach der Trauerfeier auf dem Petersplatz wird der Sarg des Papstes in einem Auto im Schritttempo durch die Stadt zur Basilika Santa Maria Maggiore im Zentrum Roms gefahren, wo Franziskus auf eigenen Wunsch beigesetzt wird. Eine Fahrt des Autos über den Petersplatz ist nicht vorgesehen.
Eine Gruppe armer und bedürftiger Menschen wird auf den Stufen zu Santa Maria Maggiore anwesend sein, um Franziskus vor der Beisetzung ein letztes Mal zu grüßen. Die Beisetzung selbst ist dann nicht-öffentlich und wird auch anders als der Rest der Trauerfeier nicht live übertragen.
Der Papst war im Alter von 88 Jahren in seiner Wohnung im vatikanischen Gästehaus Santa Marta gestorben. Seit Mittwoch war sein Leichnam im offenen Sarg im Petersdom aufgebahrt. Rund 250.000 Menschen hatten sich dort persönlich von dem gebürtigen Argentinier verabschiedet, der 2013 zum Papst gewählt worden war.
Am Freitagabend wurde der Sarg des Papstes in einer nicht-öffentlichen Zeremonie im Petersdom geschlossen. Der Päpstliche Zeremonienmeister Diego Ravelli legte dem Toten einen weißen Seidenschleier auf das Gesicht und besprengte den Leichnam mit Weihwasser.