1.000 Menschen demonstrieren in Berlin gegen Rechte
Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) hatte im Vorfeld zu friedlichem Protest gegen Intoleranz und Ausgrenzung aufgerufen.
Mehrere hundert Menschen haben am Samstagnachmittag in Berlin gegen eine Kundgebung rechter Gruppen im Regierungsviertel demonstriert. Die Demonstration "Für eine solidarische Gesellschaft - Gegen rechte Hetze" zog nach Angaben eines Polizeisprechers mit bis zu 1.000 Teilnehmern von der Michaelbrücke in der östlichen Innenstadt bis zur Bunsenstraße. Dort erreichte sie am Nachmittag ihren Endpunkt und kam zugleich der angekündigten rechten Demonstration am nächsten. Gegenproteste gab es auch auf der Spree, wo von Booten aus "Für ein tolerantes und offenes Europa" demonstriert wurde, wie die Polizei mitteilte.
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Die rechten Gruppierungen versammelten sich am Hauptbahnhof. Die laut Polizeisprecher rund 1.350 Teilnehmer wollten anschließend unter der Überschrift "Merkel muss weg" durch das Regierungsviertel und wieder zurück zum Hauptbahnhof ziehen. Es war in diesem Jahr bereits die dritte derartige Kundgebung gegen die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung. Mitte März hatten sich den 3.000 Teilnehmern des rechten Aufzugs etwa 1.000 Gegendemonstranten entgegengestellt. Anfang Mai trafen dann rund 1.000 Rechte auf bis zu 4.500 Gegendemonstranten.
Die Polizei war am Samstag mit rund 1.700 Beamten im Regierungsviertel und bei der "Loveparade"-Nachfolgeveranstaltung "Zug der Liebe" in der östlichen Innenstadt präsent. Bedeutende Vorfälle seien bis zum Nachmittag nicht registriert worden, hieß es. Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) hatte im Vorfeld zu friedlichem Protest gegen Intoleranz und Ausgrenzung aufgerufen.