Von den 160 Millionen seien zehn Millionen Euro für humanitäre Hilfe in Mossul bestimmt, um dort besser auf die Folgen einer Befreiung der Stadt vorbereitet zu sein, sagte Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) vor seinem Abflug zu einer internationalen Geberkonferenz nach Washington am Mittwoch in Berlin.
Nach der Rückeroberung der irakischen Stadt Falludscha müsse sich die internationale Gemeinschaft nun auf die Befreiung von Mossul und die damit einhergehenden humanitären, gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen vorbereiten, sagte Steinmeier. Auf der Geberkonferenz wolle Deutschland als Mit-Gastgeber andere Staaten bitten, die nötigen finanziellen Mittel dafür aufzubringen.
Welthungerhilfe: Mehr Geld dringend nötig
Die Welthungerhilfe begrüßte Steinmeiers Ankündigung, einen weiteren Geldbetrag zur Versorgung der irakischen Bevölkerung zur Verfügung zu stellen. Es sei dringend mehr Geld nötig, sagte Vorstandsmitglied Mathias Mogge. Mit dem Versuch einer Rückeroberung Mossuls vom sogenannten Islamischen Staat (IS) könnte der Bedarf weiter steigen. Dann sei mit mindestens 500.000 Flüchtlingen zu rechnen, die sich vor den Kämpfen in Sicherheit brächten und humanitäre Hilfe benötigten.
Welthungerhilfe-Projektmitarbeiterin Andrea Quaden aus dem irakischen Dokuk erklärte, viele Gemeinden im Nordirak könnten schon heute keine weiteren Flüchtlinge aufnehmen. Auch der Betrieb von Notunterkünften gestalte sich angesichts von Temperaturen bis zu 50 Grad schwer. Vom IS befreite Gebiete seien völlig zerstört. "Es fehlt an Schulen, Gesundheitsvorsorgung, Wasser und Energieversorgung, viele Straßen sind zerstört", sagte sie.