Andruck der neuen Lutherbibel Mitte Juni

neuen Lutherbibel
Foto: epd-bild/Sascha Willms
Im Herbst 2015 nahm der Ratsvorsitzender Heinrich Bedford-Strohm bereits freudestrahlend das Manuskript der bis dahin jüngste Revision der Bibelübersetzung in Empfang.
Andruck der neuen Lutherbibel Mitte Juni
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, wird am 16. Juni den Andruck der revidierten Lutherbibel 2017 in der Druckerei C. H. Beck in Nördlingen starten.

Das Erscheinen der neuen Lutherbibel am 19. Oktober 2016 im Buchhandel sei einer der großen Höhepunkte des Reformationsjubiläums 2016/17, teilte die EKD am Mittwoch in Hannover mit. Mehr als fünf Jahre lang hatten rund 70 Theologen den Text intensiv geprüft und überarbeitet: "Ziel war es, eine größere sprachliche Genauigkeit herzustellen und gleichzeitig der Sprachkraft Martin Luthers gerecht zu werden."

Im Herbst erscheint auch die neue katholische Bibelausgabe nach zehnjähriger Arbeit von Theologen sowie Bibel- und Sprachwissenschaftlern. Basis für die Überarbeitung der 1979 erschienenen Einheitsübersetzung waren nach Angaben der Deutschen Bischofskonferenz neue Erkenntnisse zu frühen Textzeugen, eine engere Orientierung am Urtext sowie Änderungen im aktuellen Sprachgebrauch. Die Einheitsübersetzung wird über Deutschland, Österreich und die Schweiz hinaus im gesamten deutschsprachigen Raum genutzt. Sie ist die katholische Bibel für Liturgie, Schule, Familie und gilt als verbindliche Fassung.



Damit kommen in beiden großen Kirchen Überarbeitungen der Heiligen Schrift zum Abschluss. Zum Reformationstag 2016 wird die neue Lutherbibel offiziell mit Gottesdienst und Festakt eingeführt, sie löst dann die Fassung von 1984 ab. Im Februar 2005 hatte die katholische Kirche die Neubearbeitung der sogenannten Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift eingeleitet.

Die "Einheitsübersetzung" wird nur noch von katholischer Seite verantwortet, es steht dann keine evangelisch-katholische Bibelübersetzung mehr zur Verfügung. Bislang waren die Psalmen und das Neue Testament ökumenische Texte. Die evangelische Kirche hatte sich im September 2005 aus dem Projekt zurückgezogen. Dieser Schritt wurde damit begründet, dass nach vatikanischen Vorschriften auch für eine ökumenische Bibelübersetzung eine "katholische Identität" verlangt werde.