Im vergangenen Jahr habe der SES seine Programme um Angebote zur Integrationshilfe für Kinder und Jugendliche aus Flüchtlingsfamilien erweitert, teilte Geschäftsführerin Susanne Nonnen am Mittwoch bei der Vorstellung des Jahresberichtes 2015 in Bonn mit. Die Flüchtlingskrise sei auch für den SES, der Fachkräfte im Ruhestand in ehrenamtliche Einsätze vermittelt, das zentrale Thema des Jahres gewesen.
Derzeit sind nach Angaben der Organisation insgesamt 81 Ruheständler über SES-Programme in der Integrationshilfe tätig. Demnach unterstützen 31 Senior-Experten im Rahmen des SES-Programms "Neue Impulse für Schülerinnen und Schüler" in Nordrhein-Westfalen den Unterricht in Schulen, betreuen Flüchtlingskinder in Kleingruppen, übernehmen Einzelförderungen oder organisieren Freizeitaktivitäten. In berufsbildenden Schulen in Baden-Württemberg helfen 50 Ruheständler Flüchtlingen während ihres Vorqualifizierungsjahres zum Erwerb von Deutsch-Kenntnissen.
750 Jugendliche werden betreut
Darüber hinaus betreuen Senior-Experten rund 750 Jugendliche mit Migrationshintergrund in der Initiative "VerA" zur Verhinderung von Ausbildungsabbrüchen. Der SES plane, seine Aktivitäten im Bereich der Integrationshilfe weiter auszubauen, kündigte Nonnen an.
Insgesamt konnte der SES im vergangenen Jahr erneut einen Rekord bei der Zahl der Einsätze und der Mitarbeiter verzeichnen. 2015 habe es weltweit fast 5.000 Einsätze gegeben, rund zwölf Prozent mehr als im Vorjahr, sagte Nonnen. Gut 1.700 dieser Einsätze fanden demnach in Entwicklungs- und Schwellenländern statt. Auch die Zahl der beim SES registrierten Ruheständler erreichte mit rund 12.000 einen neuen Höchststand. Dennoch würden weiterhin einsatzbereite Fachleute aus Handwerk und Technik mit guten Fremdsprachenkenntnissen gesucht, sagte Nonnen.
Organisation wurde 1983 gegründet
Der SES wurde 1983 vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) mit Unterstützung des Bundesentwicklungsministeriums gegründet. Er entsendet zum einen Fachkräfte im Ruhestand zu ehrenamtlichen Einsätzen in Schwellenländer. Zum anderen unterstützen die Senior-Experten im Inland Schüler und Auszubildende. Seit 2003 wird die Organisation von einer Stiftung getragen, an der neben dem DIHK der Bundesverband der deutschen Industrie, die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände sowie der Zentralverband des Deutschen Handwerks beteiligt sind.