"Man vergisst irgendwann, dass man krank ist", sagte Dreyer der in Koblenz erscheinenden "Rhein-Zeitung" (Dienstagsausgabe). "Der Schlüssel ist: Wenn man aufhört, eine Erkrankung zu bekämpfen, wird sie ein Bestandteil des Lebens, ohne dass sie ständig ein Thema ist." Die Krankheit fresse dann nicht mehr alle Energie.
Diese Einstellung wirkt sich nach Dreyers Einschätzung auch auf den Umgang anderer Menschen mit ihrer Erkrankung um. "Weil ich bin, wie ich bin, vergessen viele meine Behinderung", sagte die rheinland-pfälzische Regierungschefin, die zeitweise einen Rollstuhl nutzt. "Und das ist etwas, das sich Menschen mit einer chronischen Erkrankung sehr wünschen." Auch politischen Erfolg oder Misserfolg will Dreyer in ihrem Leben nicht zu hoch bewerten. Sie habe schon immer das Gefühl gehabt, "dass mein Leben nicht von der Politik abhängt", sagte sie dem Blatt.
Am 25. Mai erinnert seit 2009 der Welt-MS-Tag an die Situation von Menschen mit Multipler Sklerose. In diesem Jahr steht der Aktionstag unter dem Motto "Selbstbestimmt leben - mit MS".
Malu Dreyer: MS bestimmt nicht mein Leben
Foto: dpa/Boris Roessler
"Weil ich bin, wie ich bin, vergessen viele meine Behinderung", sagt Malu Dreyer.
Malu Dreyer: MS bestimmt nicht mein Leben
Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) lässt ihre Erkrankung an Multipler Sklerose (MS) nicht ihr Leben bestimmen.
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