Die evangelische Kirche in Berlin hat zu einer Demonstration gegen einen geplanten Aufmarsch rechter Gruppierungen am kommenden Samstag (7. Mai) aufgerufen. Bischof Markus Dröge erklärte am Sonntag in einer Kanzelabkündigung für die Gemeinden, "wenn Tausende rechtsextrem gesinnte Menschen durch das Berliner Regierungsviertel ziehen", werde die Kirche nicht stillschweigend zusehen. In der aktuellen politischen Situation sei es notwendig, "dass alle demokratisch gesinnten Kräfte, die für eine tolerante und offene Gesellschaft eintreten, zusammenarbeiten und sich öffentlich zeigen, um für unser Wertesystem einzutreten".
Der "1. Spaziergang für Weltoffenheit und Toleranz" steht unter dem Motto "Posaunen statt Parolen" und soll am Samstagnachmittag am Brandenburger Tor starten. Am Gendarmenmarkt ist dann eine Abschlusskundgebung "im Geist christlicher Nächstenliebe für Toleranz und Weltoffenheit" geplant. Neben der Landeskirche riefen auch zahlreiche gesellschaftliche Gruppen und demokratische Parteien zu dem friedlichen Protest auf, wie es weiter hieß.
Für den 7. Mai hat Medienberichten zufolge die rechte Partei "Pro Deutschland" zu einer "Merkel muss weg"-Demonstration aufgerufen, zu der mehrere Tausend Menschen erwartet werden. Das Bündnis "Berlin Nazifrei" plant ebenfalls eine Gegendemonstration sowie weitere Aktionen. Zuletzt waren Mitte März rund 3.000 Rechtsextremisten durch Berlin gezogen.