Mit einem flexiblen Arztmobil und einem sechsköpfigen Team ist humedica in Idomeni im Einsatz. Die Situation für die Flüchtlinge und Vertriebenen, insbesondere für Kinder und Senioren, sei "mit Worten nicht zu beschreiben" und "mit keinem Grundgesetz eines demokratischen Landes vereinbar", berichtet die Organisation: "Die Erfahrungen in Idomeni sprengen alle bisher bekannten Grenzen und Erfahrungen."
"Die hygienischen Verhältnisse sind katastrophal", sagt Gerhard Trabert aus Mainz, einer von zwei Ärzten im Team. "Viele Kinder haben Infekte, die Schwangeren haben Angst um ihre ungeborenen Kinder, Männer zeigen uns ihre Verletzungen, die sie durch Polizeiaktionen an der Grenze erlitten haben." Trotz Kälte, Sturm und Hoffnungslosigkeit bedanke sich jeder Patient mit einem Lächeln für die Hilfe des humedica-Teams. "Ich schäme mich, Europäer zu sein, ich schäme mich für das Unrecht das diesen Menschen gegenüber begangen wird", sagt Trabert. "Diese Menschen brauchen unsere Solidarität, unsere Unterstützung, unsere Hilfe und unser politisches Engagement."
Die medizinische Hilfe für Flüchtlinge kann durch Spenden unterstützt werden. Weil sich die Lage nicht verbessert, schickt humedica ein weiteres Team nach Idomeni. Ein Arzt, zwei Krankenschwestern und zwei Koordinatorinnen reisen an diesem Donnerstag (31. März) an die geriechisch-mazedonische Grenze, am Samstag kommt ein weiterer Arzt hinzu.
Der Mitgründer und Geschäftsführer von humedica, Wolfgang Groß, mahnt "einen schnellen Ausbau der Hilfe und möglichst schnell Lösungen" an. "Es ist ein Gebot der Menschlichkeit und der Nächstenliebe, dass wir das schlimme Elend der Menschen in Idomeni eben nicht hinnehmen", sagt Groß. humedica engagiert sich seit mehr als drei Jahren in der aktuellen Flüchtlingskrise. Neben der aktuellen Hilfe in in Idomeni unterhält die Organisation Projekte im Libanon und in Serbien und unterstützt zudem zwei Projekte auf Sardinien.