So wie heute sei auch vor 2.000 Jahren das Entsetzen groß gewesen. Mit Jesu Kreuzigung sei seinen Freunden zunächst alle Hoffnung verloren gegangen. Zu überwältigend sei sein gewaltsamer Tod gewesen. Doch dann hätten sie im Vertrauen auf Gott gespürt, dass ein Leben möglich ist, das stärker ist als der Tod.
Selbst der Tod habe nur vorübergehend Macht über uns. Nichts könne uns trennen von der Liebe Gottes. Diese österliche Erfahrung lasse Menschen neu zur Welt kommen – "wiedergeboren zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten" (1.Petr 1,3). Zu solcher Hoffnung seien Christinnen und Christen berufen, schreibt Bischof Andreas v. Maltzahn.
Diese Hoffnung bestehe heute in Menschen, die das Verbindende suchen, wo Gräben sich vertiefen, die neu zuhören, wo man einander schon abgeschrieben habe, die versachlichen und ermutigen, wo Verunsicherung geschürt werde, die Unrecht beim Namen nennen, wo es verschleiert wird, denn sie wüssten: "In Wahrhaftigkeit und Friedfertigkeit liegt befreiende Kraft."
Sie bestehe außerdem in Menschen, die Verantwortung übernehmen, wo Menschen in Not sind, die Verantwortliche stärken, wo es keine einfachen Lösungen gebe, die einstehen für ihre Zuversicht, wo lauter Gefahren gemutmaßt werden, denn: Hoffnung "ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat" (Vaclav Havel).
Es brauche zudem Menschen, die ihre Geschichte erinnern und darum die Fehler der Vergangenheit vermeiden, die Selbstbewusstsein gewinnen nicht durch Abgrenzung, sondern aus Verbundenheit, die sich in ihren Glauben vertiefen und zugleich gespannt sind auf Spuren Gottes im Leben der Anderen, weil sie wissen: "Nichts kann uns trennen von der Liebe Gottes."
Der Schweriner Bischof Andreas v. Maltzahn zeigt sich froh und dankbar darüber, dass sich viele Menschen in dieser Weise einbrächten. "Schenke Gott uns ein Osterfest, das uns spüren lässt, was wir sind: nicht verurteilt zur Angst, sondern 'wiedergeboren zu einer lebendigen Hoffnung'."