Die verbreiteten Ressentiments gegen Flüchtlinge und die Ängste vor etwas Fremden hätten der AfD zu unverdient hohen Wahlergebnissen verholfen, sagte Schuster der in Berlin erscheinenden Wochenzeitung "Jüdische Allgemeine": "Dass eine durch und durch rechtspopulistische Partei, die mitunter rechtsextreme Positionen duldet, derart viele Stimmen erhält, zeugt von einem erschreckenden Rechtsruck der Gesellschaft."
Es sei jetzt auch Aufgabe der demokratischen Parteien, auf die Ängste in Teilen der Bevölkerung zu reagieren und einer weiteren Spaltung der Gesellschaft entgegenzuwirken, um der AfD den Boden zu entziehen, sagte Schuster: "Gemeinsam müssen wir uns gegen die Ausgrenzung und Abwertung von Minderheiten in unserem Land wehren." Er sei überzeugt, dass sich in der parlamentarischen Arbeit das Unvermögen der AfD zeigen werde, "tatsächlich Lösungen für politische Probleme zu finden".
Die AfD schaffte bei den Landtagswahlen in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt aus dem Stand mit zweistelligen Ergebnissen den Einzug in die Parlamente. Die Rechtspopulisten hatten in den Wahlkämpfen gegen die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung mobil gemacht.