Nach Schuss auf AfD-Plakataufsteller: Noch keine Erkenntnisse zum
Täter

Nach Schuss auf AfD-Plakataufsteller: Noch keine Erkenntnisse zum Täter
Nach einem Schuss auf einen Aufsteller von Wahlplakaten der AfD in Karlsruhe gibt es noch keine Erkenntnisse zum Täter, jedoch Vermutungen zur Schusswaffe.

Karlsruhe, Berlin, Heilbronn (epd)Ein Projektil wurde noch nicht gefunden, die Gesamtumstände deuten aber auf eine Luftdruck- oder CO2-Waffe hin, wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Montagnachmittag in Karlsruhe mitteilten. Die weiteren Ermittlungen habe das Staatsschutzdezernat übernommen.

Opfer blieb unverletzt

Der kommerziell tätige Plakataufsteller war am Samstagabend damit beschäftigt, für die AfD in einem Karlsruher Stadtteil zu plakatieren, als ihn ein etwa 20 bis 25 Jahre alter Vermummter zunächst verbal anging. Als der 36-jährige Plakatierer mit seinem Auto wegfahren wollte, hörte er Polizeiangaben zufolge einen "blechernen Knall", sah die zerborstene Scheibe der Fahrertür und in der Hand des Angreifers eine kleinere Pistole. Der 36-Jährige blieb unverletzt, konnte mit dem Auto fliehen und die Polizei verständigen. Die eingeleitete Fahndung nach dem Täter, der mit dem Fahrrad unterwegs war, führte bislang nicht zum Erfolg.

Der Bundesvorsitzende der AfD, Jörg Meuthen, nannte in Berlin den Angriff auf den Plakataufsteller "eine dramatische weitere Eskalationsstufe der Gewalt gegen die Alternative für Deutschland". Er forderte "von allen unseren politischen Konkurrenten ein klares und eindeutiges Bekenntnis zu völliger Gewaltlosigkeit im politischen Konkurrenzkampf und eine unmissverständliche Verurteilung dieser abscheulichen Tat".

Stand umgeworfen

Bereits am Samstagnachmittag hatte es in Heilbronn ebenfalls einen Zwischenfall bei der Wahlkampfwerbung der AfD gegeben. Dort umringten nach Polizeiangeben vom Montag zwölf mit weißen Schutzanzügen und Mundschutz vermummte Personen einen Wahlkampfstand der Partei, sprühten Parolen auf den Boden und warfen schließlich den Stand um.

In Baden-Württemberg wird am 13. März ein neuer Landtag gewählt. Meinungsumfragen zufolge könnte die rechtskonservative AfD dort mit einem zweistelligen Ergebnis einziehen.