Käßmann lenkte den Blick auf Fluchtursachen. "Auch deutsche Waffenexporte, vor allem in den Nahen und Mittleren Osten, gehören auf die Tagesordnung. Sie sorgen für Flüchtlinge", sagte sie. Die ehemalige EKD-Ratsvorsitzende betonte, der Islam dürfe nicht mit dem Terror etwa des sogenannten Islamischen Staates (IS) gleichgesetzt werden. "Terror ist kein Glaube, das ist Irrsinn." Ein friedliches Zusammenleben von Christen, Muslimen und Juden in Deutschland sei die beste Kampfansage an Terroristen.
Auch der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, rief zur Begegnung auf. Der Dialog sei der Weg zum friedlichen Zusammenleben - in Deutschland wie in Syrien, sagte er. Käßmann und Mazyek diskutierten unter dem Thema "500 Jahre Reformation - Was prägt Deutschland heute?" Die Religion werde auch von Christen missbraucht, sagte die frühere hannoversche Landesbischöfin, "etwa, wenn Pegida-Anhänger Weihnachtslieder singen und gleichzeitig 'Ausländer raus' fordern".