Insgesamt lägen bis jetzt 379 Strafanzeigen vor, teilte die Kölner Polizei am Samstag mit. In etwa 40 Prozent der Fälle gehe es auch um Sexualstraftaten. Die Ermittlungsgruppe "Neujahr" sei auf über 100 Kriminalbeamte aufgestockt worden.
Die Ermittlungen der Polizei konzentrieren sich nach eigenen Angaben vor allem auf Männer aus nordafrikanischen Ländern. Dabei handele es sich größtenteils um "Asylsuchende und Personen, die sich illegal in Deutschland aufhalten".
In der Silvesternacht hatten Gruppen junger Männer, offenbar vor allem aus dem nordafrikanischen und arabischen Raum, vor dem Kölner Hauptbahnhof zahlreiche Frauen sexuell bedrängt und bestohlen. Der Polizei war es nicht gelungen, die Übergriffe zu verhindern. Zeitweise waren mehr als tausend Menschen auf dem Bahnhofsvorplatz.
Wegen der offensichtlichen Überforderung der Polizei in der Silvesternacht und seiner anschließenden Informationspolitik geriet der Kölner Polizeipräsident Wolfgang Albers immer mehr in die Kritik. Am Freitag versetzte Innenminister Ralf Jäger (SPD) ihn schließlich in den einstweiligen Ruhestand. Der Innenausschuss des Düsseldorfer Landtags befasst sich am Montag in einer Sondersitzung mit den Vorfällen und möglichen weiteren Konsequenzen.