Die von organisierten Kämpfen am stärksten betroffene Weltregion war 2015 der Vordere und Mittlere Orient mit elf Kriegen und bewaffneten Konflikten. Laut AKUF folgten Afrika und Asien mit zehn beziehungsweise neun kriegerischen Konflikten. In Lateinamerika und in Europa wurde jeweils ein Krieg geführt.
Die bewaffneten Konflikte, die 2015 neu oder erneut eskalierten, betreffen das afrikanische Burundi und den indischen Bundesstaat Manipur. In Burundi hatte sich Präsident Pierre Nkurunziza für eine dritte Amtszeit wählen lassen, was den Angaben zufolge zu sporadischen Zusammenstößen mit bewaffneten Oppositionellen führte. Im indischen Manipur erreichte die Gewalt nach zwei Jahren erneut das Niveau eines bewaffneten Konfliktes. Beendet wurde der Krieg zwischen Israel und der im Gaza-Streifen regierenden Hamas. Die Kämpfe im Sommer 2014 kosteten laut AKUF mehr als 2.000 Menschen das Leben.
In der Türkei eskalierten nach Einschätzung der Arbeitsgemeinschaft dagegen die Kämpfe zwischen Regierungstruppen und der kurdischen PKK vom bewaffneten Konflikt zum Krieg. Drei Auseinandersetzungen stuft die AKUF im Vergleich zum Vorjahr nicht mehr als Kriege, sondern als bewaffnete Konflikte ein. Im indischen Assam, in der Zentralafrikanischen Republik und in Thailand fänden nur noch sporadische Kampfhandlungen statt, hieß es.
"Krieg" definiert das Uni-Institut als gewaltsamen Massenkonflikt, bei dem mindestens zwei bewaffnete Streitkräfte mit einem Mindestmaß an zentralgelenkter Organisation beteiligt sind und die militärischen Handlungen mit einer gewissen Regelmäßigkeit und Dauer stattfinden. Als beendet gelten Kriege, wenn Kämpfe mindestens für ein Jahr eingestellt oder unterhalb der Schwelle der Kriegsdefinition fortgeführt werden. "Bewaffnete Konflikte" sind demzufolge gewaltsame Auseinandersetzungen, bei denen die Kriterien für einen Krieg nicht in vollem Umfang erfüllt sind.