Bei der traditionellen Begegnung zum Jahreswechsel rief Rivlin die Kirchenrepräsentanten auf, der Welt zu zeigen, dass der Nahost-Konflikt kein Religionskrieg sei. "Wir müssen einen Dialog in Gang setzen und dabei demonstrieren, dass Menschen unterschiedlichen Glaubens zusammenleben können - in Schulen und Universitäten, am Arbeitsplatz, im Parlament und auf dem Fußballfeld", sagte der Präsident.
Israel schütze die Religionsfreiheit und Meinungsfreiheit - für jede Glaubensrichtung, versicherte Rivlin. Es reiche nicht aus, nur einen sicheren Ort für Christen zu bieten. "Wir wollen, dass die christliche Gemeinschaft floriert und in der israelischen Gesellschaft eine Rolle spielt."
Der griechisch-orthodoxe Patriarch von Jerusalem, Theophilos III., dankte dem Präsidenten dafür, dass er allen Religionen Respekt zolle und Gewalt verurteile, gleichgültig von welcher Seite sie verübt werde. Im abgelaufenen Jahr war es mehrfach zu Schändungen christlicher Einrichtungen in Israel gekommen. Nach dem Brandanschlag auf die Brotvermehrungskirche in Tabgha am See Genezareth im Juni hatten die christlichen Kirchen im Heiligen Land ein entschiedeneres Vorgehen der israelischen Regierung gegen jüdische Extremisten gefordert. Zudem hatten nach den Sommerferien die christliche Schulen in Israel mit einem mehrwöchigen Streik gegen die Kürzung staatlicher Zuschüsse protestiert.