Versiegelung des Papstsarges in Rom

Vor der Beisetzung des verstorbenen Papstes Franziskus wird der Sarg in Rom versiegelt
Vatican Media/dpa
Vor der Beisetzung des verstorbenen Papstes Franziskus in der Basilika Santa Maria Maggiore in Rom wird der Sarg versiegelt.
Reformpapst und Projektionsfläche
Versiegelung des Papstsarges in Rom
Der Sarg des verstorbenen Papst Franziskus wird beim Ritus der Beisetzung in der Basilika Santa Maria Maggiore in Rom von Kardinal Camerlengo Kevin Joseph Farrell versiegelt. Die Beisetzung findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

Unter Ausschluss der Öffentlichkeit findet die Beisetzung des Papsts statt. Der Ritus mit der Versiegelung des Sargs wurde gemäß den Vorschriften des Ordo Exsequiarum Romani Pontificis unter dem Vorsitz des Kardinal Camerlengo vollzogen. Am Vormittag hatten sich 250.000 Menschen auf dem Petersplatz versammelt zur Totenmesse für Papst Franziskus. Zahlreiche Politiker und geistliche Würdenträger waren zur Trauerfeier für das Oberhaupt der Römisch-katholischen Kirche angereist. 

Im deutschsprachigen Raum wird der Papst sowohl als Reformer als auch Bewahrer der patriarchalen Strömung gesehen. Der österreichische Theologe Andreas Batlogg hat den gestorbenen Papst Franziskus als Reformpapst gewürdigt. Er habe die katholische Kirche aus "verkrusteten Strukturen herausgeführt", sagte der Jesuit am Samstag im Deutschlandfunk. Zudem sei Franziskus, der ebenfalls dem Jesuitenorden angehörte, auch "eine riesige Projektionsfläche" für viele Menschen gewesen. Weil es oft innerkirchlichen Widerstand gegeben habe, sei er immer wieder zwei Schritte vor und einen zurückgegangen, betonte Batlogg.

Reformen, aber keine Frauenweihe

Franziskus habe aber Prozesse in Gang gesetzt. Seine Nachfolge werde zeigen, wie nachhaltig dies gewesen sei. So werden im deutschsprachigen Raum viel auf Strukturen geschaut, sagte der Publizist. Franziskus  habe zwar Frauen in hohe Positionen gebracht, die Frauenweihe sei allerdings nicht gekommen. Er habe Jugendliche aufgerufen, sich bemerkbar zu machen, seine erste Reise habe ihn nach Lampedusa geführt, um auf die Lage der Flüchtlinge aufmerksam zu machen, und er habe vor dem US-Kongress sowie dem Europarlament gesprochen. "Er war schon einer, der sich eingemischt hat", sagte Batlogg.

In der Basilika Santa Maria Maggiore im Zentrum Roms hat Papst Franziskus auf eigenen Wunsch seine letzte Ruhe gefunden. Seine Vorgänger in der jüngeren Geschichte waren im Petersdom beigesetzt worden.

Franziskus war am Morgen des Ostermontags im Alter von 88 Jahren gestorben. Nach der Totenmesse auf dem Petersplatz wurde der Sarg des Papstes auf ein umgebautes Papamobil verladen, um zur Basilika Santa Maria Maggiore im Zentrum Roms gefahren zu werden, wo Franziskus auf eigenen Wunsch in einem schlichten Grab seine letzte Ruhe finden wird.