Er rechne damit, dass das übrige Europa in den nächsten Jahren neidvoll auf den Umgang der Deutschen mit den Flüchtlingen schauen werde, sagte Mazyek dem Berliner "Tagesspiegel" (Sonntagsausgabe). Auch die "Agenda 2010" sei seinerzeit sehr unpopulär gewesen, inzwischen gelte sie jedoch als wichtige Säule der aktuellen wirtschaftlichen Kraft der Bundesrepublik.
Mazyek erklärte zugleich, er bereue, dass er kürzlich von Obergrenzen der Flüchtlingsaufnahme gesprochen habe. Das werde er nicht mehr tun, sagte er: "Man sollte die Angstdebatten den Angsthasen und Zynikern überlassen und ihnen nicht weiter Futter liefern." Gegen Obergrenzen stehe das Grundgesetz und die historische Erfahrung der Deutschen.
Die polarisierende Debatte hindere daran, dass praktische Probleme gelöst würden, und lenke von "den tatsächlichen großen Möglichkeiten unseres Landes ab", sagte Mazyek. Finanziell und wirtschaftlich gehe es Deutschland "gut wie nie", jetzt müsse man jedoch auch noch "organisatorisch besser werden". Das habe bereits in der Wendezeit vor 25 Jahren funktioniert.