Ein entsprechender Initiativantrag der früheren Bundesfamilienministerin Kristina Schröder hat inzwischen die nötige Zahl an Unterstützern, um auf dem CDU-Bundesparteitag Anfang kommender Woche behandelt werden zu müssen. Unter ihnen sind auch 24 Bundestagsabgeordnete. Zu den Unterzeichnern gehören Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen, CDU-Vize Thomas Strobl, der Chef des Wirtschaftsflügels, Carsten Linnemann, Bundestagsvizepräsident Peter Hintze und der stellvertretende Vorsitzende des Arbeitnehmerflügels, Matthias Zimmer.
Schröder will erreichen, dass die CDU zusagt, sich an die von der Initiative "Eltern in der Politik" vorgeschlagene Selbstverpflichtung zu halten. Darin heißt es: "Der Sonntag sollte politikfrei sein. Wir legen selbst grundsätzlich keine Sitzungen auf den Sonntag." Am Wochenende solle nur zu Veranstaltungen eingeladen werden, "bei denen die ganze Familie willkommen ist".
Gründerinnen der Initiative "Eltern in der Politik" sind Abgeordnete mit kleinen Kindern aus allen Bundestagsfraktionen. Zu ihnen gehören neben der Christdemokratin Schröder auch mehrere Abgeordnete von SPD und Grünen sowie Linken-Chefin Katja Kipping.
Die Annahme der Selbstverpflichtung durch die CDU "wäre ein starkes Signal", sagte Schröder. Es würde zeigen, dass man nicht nur über Familienpolitik rede, sondern auch auf die Vereinbarkeit von Familie und Politik achte. Ziel sei es, "dass Menschen, die für unser Land und unsere Partei Verantwortung tragen, die Chance haben, auch für ihre Familien da zu sein". Außerdem könne die CDU auf diese Weise "jungen Eltern zeigen, dass ein Engagement in unserer Partei neben beruflichen und familiären Verpflichtungen möglich ist". Kristina Schröder war die erste Bundesministerin, die während ihrer Amtszeit ein Kind bekam.