Mit den Geldern soll nach den Worten des Interkulturellen Beauftragten der Landeskirche, Pfarrer Andreas Lipsch, das kirchliche Engagement für Flüchtlinge verstetigt werden. Im Einzelnen sollen mehr Fachkräfte für die Beratung von Flüchtlingen und für die Koordination der ehrenamtlichen Helfer eingestellt werden. Zusätzliche Bildungsangebote für Mitarbeiter zum Erwerb interkultureller Kompetenz sollen entwickelt werden. Des Weiteren sollen psychosoziale Zentren zur Behandlung traumatisierter Personen unterstützt werden. Zudem sollen mehr Integrationsmaßnahmen in den knapp 600 evangelischen Kindertagesstätten geschaffen und kirchliche Gebäude zu Unterkünften umgebaut werden.
Eine deutliche Aufstockung der Flüchtlingshilfe hatte zuvor die bayerische evangelische Landeskirche beschlossen. Das von der Landessynode am Donnerstag beschlossene Hilfspaket sieht vor, dass für die Unterstützung von Flüchtlingen in diesem und im nächsten Jahr insgesamt 30 Millionen Euro zur Verfügung stehen, 20 Millionen mehr als ursprünglich geplant. Mit den Geldern soll vor allem die soziale Betreuung der Flüchtlinge ausgebaut werden.
Auch die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers wird voraussichtlich weitere Millionenbeträge in die Arbeit mit Flüchtlingen investieren. Das Kirchenparlament sprach sich dafür aus, im nächsten Jahr bis zu vier Millionen Euro für die Arbeit mit Flüchtlingen zur Verfügung zu stellen. Bereits im Oktober hatte Deutschlands größte evangelische Landeskirche Sondermittel von 3,93 Millionen Euro für die Flüchtlingshilfe bereitgestellt.
In dem 42,5 Millionen-Euro-Haushalt für 2016 der Evangelischen-reformierten Kirche, den die Synode am Freitag in Emden beschloss, sind 500.000 Euro für die sozial-diakonische Arbeit in den Gemeinden vorgesehen. Aus diesem Topf können Gelder für die Arbeit mit Flüchtlingen abgerufen werden. Im Haushalt 2016 der Bremischen Kirchen wurden landeskirchliche Mittel in Höhe von 265.000 Euro für die Flüchtlingshilfe eingeplant. Weitere 150.000 Euro steuerten die Gemeinden bei, hieß es.