Übergriffe und Belästigungen hätten weltweit ein nie dagewesenes Ausmaß angenommen, warnte der Ökumenische Rat der Kirchen am Montag in Genf. Ein Drittel aller Mädchen und Frauen weltweit hätten in ihrem Leben mindestens einmal physische oder sexuelle Gewalt erleben müssen, hieß es. Mehr als 125 Millionen Mädchen und Frauen, vor allem in Afrika und im Nahen Osten, seien Opfer von Genitalverstümmelung geworden.
Die Verbände starten am Mittwoch, dem Welttag für die Beseitigung von Gewalt gegen Frauen, eine internationale Kampagne für Bildung, die am 10. Dezember, dem Menschenrechtstag, endet. Geplant ist, bei Regierungen für mehr Bildungsmöglichkeiten zu werben. Bildung sei ein wirksames Mittel gegen Gewalt, hieß es. Schulen müssten vor allem in Konfliktgebieten besonders geschützt werden, forderten die Verbände.
Weitere Forderungen richten sich an Vertreter von Religionsgemeinschaften: Sie sollen sich verpflichten, keine Heiraten von Minderjährigen zu akzeptieren. Ein interreligiöses Vorgehen gegen die Gewalt sei erfolgsversprechend, weil dadurch viele Menschen erreicht werden könnten, heißt es in dem Text.
Die Kampagne wird unterstützt vom Weltkirchenrat, der Anglikanischen Gemeinschaft, der Hilfsorganisation Islamic Relief, Mission 21, dem Lutherischen Weltbund und der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen.